Mi 13. Jun 2018, 19:49 von hannes
Neben Raphael Joly warten weitere Spieler des EV Duisburg auf ausstehende Gehälter. Auch Ex-Füchse-Trainer Frank Petrozza ist unzufrieden.
Der Streit um einbehaltene Gehälter und den Zustand von Wohnungen der Spieler beim Eishockey-Oberligisten EV Duisburg geht weiter. Wie bereits berichtet hatte Stürmer Raphael Joly nach seinem Wechsel zu den Saale Bulls Halle gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung erklärt, noch auf Gehaltszahlungen zu warten. Füchse-Chef Sebastian Uckermann erklärte, dass aufgrund von „Wohnungs- und Autoschäden in Höhe von mehreren tausend Euro“ das Gehalt einbehalten worden sei. Nun meldete die Fachzeitung Eishockey-News, dass auch Lars Grözinger, Christoph Mathis und ein namentlich nicht benannter Spieler noch auf Gehaltszahlungen warten. Letztlich geht es auch um weitere Spieler.
Hohe Instandsetzungskosten
„Wir hatten bemerkt, dass einige Spielerwohnungen in einem schlimmen Zustand waren“, erklärt Füchse-Chef Sebastian Uckermann. „Das wollten wir geklärt wissen. Da einige Spieler aber noch bis Mai in den Wohnungen waren, konnten wir uns erst jetzt einen Überblick verschaffen. Hätten wir das Gehalt voll überwiesen, hätten wir nie irgendetwas davon zurückbekommen.“ Zur Zahlungsweise erklärt Uckermann: „Die Gehälter werden, wie es vertraglich vereinbart ist, immer am 15. des Folgemonats ausgezahlt. Wir sind am 13. März gegen Selb ausgeschieden. Die Wohnungen sind unser Eigentum, daher haben wir uns vorbehalten, den Zustand zu prüfen.“
Raphael Joly hatte gegenüber den Eishockey-News erklärt, dass er die Wohnung renovieren ließ. Uckermann : „Da ist einmal drüber gestrichen und tapeziert worden. Dennoch gibt es weitere Schäden.“ So seien im Fall des Holland-Kanadiers und von Lars Grözinger Instandsetzungskosten in Höhe von mehreren tausend Euro entstanden.
Auf Anfrage dieser Redaktion erklärt Lars Grözinger: „Ich will keinen Ärger. Aber wenn man mich fragt, muss ich sagen, dass ich die Wohnung in einem ordnungsgemäßen Zustand übergeben habe. Dass es nach vier Jahren auch einmal so ist, dass Dinge gemacht werden müssen, ist normal. Aber es gab keine mutwilligen Zerstörungen.“ Der Stürmer, der in der kommenden Saison für die Moskitos Essen spielt, bestätigte, beginnend mit dem Februar-Gehalt, das am 15. März fällig gewesen wäre, keine weiteren Gehaltszahlungen bekommen zu haben.
Uckermann erklärt: „Es tut uns leid, dass aufgrund einiger alle Spieler darunter zu leiden hatten. Dort, wo es keine Probleme gibt, werden die einbehaltenen Gehälter im Laufe des Monats ausgezahlt.“
Mannschaft radikal verjüngen
Auch Frank Petrozza, der im Laufe der Saison als Trainer nach Duisburg kam, warte weiterhin auf sein Gehalt. Das Verhalten der Füchse nannte er in den Eishockey-News „peinlich“. Uckermann sagt hier: „Im Fall Petrozza gab es ein arbeitsrechtliches Verfahren. Hier gab es ein Urteil, das beinhaltet, dass wir die entsprechende Summe bis zum 14. Juni zahlen müssen. Und dem werden wir Folge leisten.“
Bereits in den zurückliegenden Wochen hatten sich Fans der Füchse in einschlägigen Foren darüber gesorgt, dass die Füchse nur vergleichsweise junge Spieler verpflichtet haben. „Es war unser Plan, die Mannschaft radikal zu verjüngen. Wir wollen eine Mannschaft, die läuft und kämpft, weil wir bei den Fans auch Vertrauen zurückgewinnen müssen“, sagt Uckermann. „Wir hatten eine Mannschaft, von der viele gesagt haben, dass wir mit ihr oben spielen würden. Die Defizite hat jeder gesehen. Es soll ein Team auf dem Eis stehen, dass für diese Stadt spielen will. Wir wollen gutes Eishockey sehen. Das ist unser Ziel für diese Saison. Noch sind schließlich einige Kaderplätze offen. Es wird eine gute Mischung aus Jung und Alt sein.“
WAZ