Do 28. Feb 2019, 07:56 von hannes
ECC Preussen Berlin unglücklich im Kampf gegen letzten Platz13 Gegentore, 13 Punkte und Platz 13
Abermals musste der ECC Preussen Berlin eine derbe Niederlage einstecken, am Mittwoch hatte man die EXA Icefighters Leipzig zu Gast und die im ersten Drittel noch einigermaßen ausgeglichene Partie kippte danach endgültig zugunsten der Gäste. Das Team von Trainer Uli Egen verlor das Spiel und die Einstellung zu selbigem vor über 223 Zuschauern haushoch mit 1:13 (1:3, 0:5, 0:5).
Man mag schon gar nicht mehr von so etwas wie Augenhöhe sprechen bei diesen Ergebnissen, wenn sich also der Tabellenletzte auf Platz 13 anschickt, gegen den Neunten noch nötige Zähler gegen den letzten Rang einsammeln zu wollen. Was im ersten Drittel noch nach einer einigermaßen offenen Partie aussieht, entwickelt sich ein weiteres Mal zum Desaster für die Hauptstädter. Schnell gingen die Gäste aus Leipzig mit 2:0 durch Hubert Berger und Patrick Fischer in Führung, aber nur 76 Sekunden später schaffte Jakub Rumpel in der achten Minute den 1:2-Anschluss. Hoffnung keimte auf, erst recht als Patrick Raaf-Effertz von den Icefighters mit unfairen Mitteln auf dem Eis kämpfte und eine Strafe abgebrummt bekam. Ausgerechnet in Überzahl wurde ein Fehlpass in der Angriffszone zur Vorlage und ließ den 1:3-Gegentreffer für Leipzig zu. So ging man mit diesem Erlebnis kurz vor Drittelende und dem bei einem Foul von Esbjörn Hofverberg in der zwölften Minute verletzten Christopher Schimming in die Kabine, für Schimming ging es allerdings weiter ins Krankenhaus und so verlängert sich die ohnehin üppige Liste der verletzten Spieler bei den Berlinern.
Die restlichen 40 Minuten folgten der Logik aus den letzten Spielen – die mit Nachwuchskräften aufgefüllte und unvollständige Mannschaft macht es ihrem Übungsleiter Uli Egen schwer, auf die Erfolgsspur zu gelangen oder auch überhaupt so etwas wie eine Chance in diesem Spiel zu haben. Im zweiten Drittel dauerte es noch zwei Tore, bis Erik Reukauf seinen Arbeitstag beendete und dem Backup Morten Braun das Eis überlässt. Aber auch der sieht die Gegner durch die löchrige Abwehr laufen und ist machtlos gegen die anrennenden Sachsen, folgerichtig steht es nach dem mittleren Abschnitt schon 8:1 für die Icefighters und eine Entlastung durch die Offensive findet nicht statt. Das wiederholt sich auch im Schlussdrittel von der Anzahl der Tore und so steht es am Ende 13:1 für die EXA Icefighters Leipzig. Der ECC Preussen bleibt letztendlich verdient bei so vielen Punkten, wie man heute Gegentreffer kassiert hat: Dreizehn. So wird es schwer, sich noch vom letzten Platz zu lösen.
Der Icefighters-Coach Sven Gericke lobte dann auch die Professionalität, mit der sein Team die Partie auch nach dem 3:1-Treffer in Unterzahl zu Ende gespielt hat und dass es nicht nachgelassen hat im Kampf um das Heimrecht in den Play-offs. Damit haben die Preussen nichts zu tun und der Trainer der Gastgeber hat wohl auch nach dem 1:15 am Sonntag bei den Hannover Scorpions sowie dem jüngsten 1:13 zu Hause gegen Leipzig jede Menge Ansatzpunkte in der Videoanalyse mit seinem Team, die bei dieser Anzahl der kassierten Tore ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Überlegenheit der Gäste musste Egen in allen Belangen eingestehen, bei 28 Gegentreffern in zwei Spielen und nun schon 309 insgesamt müssen sich wohl alle Beteiligten über ihre Rolle innerhalb des Teams Gedanken machen. Man darf gespannt sein, ob sich schon am Freitag im direkten Rückspiel der Preussen in Leipzig etwas ändert und wie sich das auf das letzte Heimspiel in Charlottenburg am 3. März gegen Rostock auswirkt. Dort möchte man eigentlich „Karneval bei Preussen“ feiern mit acht Euro Eintritt und das sollte nicht ins Wasser fallen – mindestens nicht so, wie diese unter keinem guten Stern stehende Oberliga-Saison begann mit dem Schaden am Hallendach. Also vielleicht finden sich ja am Sonntag viele Fans in der Glockenturmstraße ein, um dem ECC Preussen ein letztes Mal in der Saison 2018/19 die Daumen zu drücken und für einen versöhnlichen Abschluss zu sorgen.
Rolf Lux
Hockeyweb